Übermäßige Angst

Das Wichtigste des Textes auf einen Blick:
- Wenn wir Angst haben, wird der Körper in Alarmbereitschaft gesetzt und es werden verschiedene Körperreaktionen ausgelöst.
- Übermäßige Angst ist eine intensive und anhaltende Form von Sorge, Furcht oder Nervosität, die über das normale Maß hinaus geht. Eine besonders starke Form der Angst ist Panik.
- Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass die Ängste stärker ausgeprägt sind als bei den meisten.
Angst
Angst ist eine wichtige und gesunde Reaktion auf mögliche Gefahren. Angst gibt uns Hinweise darauf, wenn unser Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle bedroht ist. Diese Hinweise können uns schützen. Wenn wir Angst haben, merken wir das auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Körperliche Reaktion
Denn wenn wir Angst haben, dann wird der Körper in Alarmbereitschaft gesetzt. Es werden verschiedene Botenstoffe und Hormone ausgeschüttet, die dem Körper signalisieren, dass wir möglicherweise in Gefahr sind.
Die Körperreaktionen, ausgelöst durch Angst, können vielfältig sein, hier sind einige aufgelistet:
Unser Körper reagiert so, damit wir in diesem Zustand besonders schnell reagieren können und beispielsweise wegrennen oder uns schützen. Die körperlichen Reaktionen sind sehr hilfreich, wenn wir wirklich in Gefahr sind und zum Beispiel angegriffen werden.
Viele Situationen, in denen Menschen Angst verspüren, sind aber nicht direkt gefährlich, wie zum Beispiel ein Referat vor der Klasse zu halten. In diesen Situationen haben Menschen dann Angst vor Misserfolg oder sich zu blamieren. Die körperliche Reaktion ist aber die gleiche wie bei Situationen, in denen wir uns verteidigen müssen oder schnell wegrennen.
Übermäßige Angst
Übermäßige Angst ist eine intensive und anhaltende Form von Sorge, Furcht oder Nervosität. Diese Angst geht weit über das normale Maß hinaus. Sie kann alltägliche Aktivitäten und das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Diese Form der Angst unterscheidet sich von normalen Sorgen durch ihre Intensität, Dauer und die Schwierigkeit, sie zu kontrollieren.
Eine besonders starke Form der Angst ist die Panik. Panikattacken können in Situationen auftreten, vor denen wir starke Angst haben (zum Beispiel einen Vortrag vor der Klasse halten). Sie können aber auch ganz plötzlich und unvorhersehbar auftreten. Sie dauern mindestens einige Minuten, aber meistens nicht länger als 30 Minuten. Dabei haben Personen häufig Herzklopfen, schwitzen, zittern oder haben das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Panikattacken fühlen sich sehr unangenehm an. Teilweise haben Personen während einer Panikattacke sogar Angst, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben. Wichtig zu wissen ist, dass Panikattacken aber nicht gefährlich sind. Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens eine oder mehrere Panikattacken.
Wenn man bei anderen oder sich selbst merkt, dass sich permanent mit Sorgen oder Ängsten beschäftigt wird und...
- diese zum Lebensinhalt werden
- bestimmte Situationen aus Angst vermieden werden
- dadurch Einschränkungen oder starke Belastung entstehen
... dann kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Ängste stärker ausgeprägt sind als bei den meisten. Es könnte sinnvoll sein, sich eine professionelle Meinung einzuholen.
Du machst dir Sorgen um eine:n Freund:in, weil du das oben Beschriebene beobachtet hast? Hier findest du Tipps, wie du deine:n Freund:in ansprechen kannst. Hinweise zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten findest du hier.
Video: Erfahrungen mit Angst und Panikattacken
In diesem Video erzählt Marie, wie sie mitbekommen hat, dass jemand in ihrem Umfeld unter Panikattacken gelitten hat und wie sie damit umgegangen ist.
Quellen
Hagena, S. & Gebauer, M. (2023). Therapie Tools Angststörungen (2. Aufl.). Beltz. Flöttmann, H.B. (2015). Angst (7. Aufl.). Ursprung und Überwindung. Kohlhammer.