Gewalt

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Das Wichtigste des Textes auf einen Blick:

  • Man unterscheidet körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt. Alle Formen können schwerwiegende Formen für Betroffene haben.
  • Mobbing ist eine besondere Form der Gewalt, mit dem Ziel eine Person auszuschließen oder zu erniedrigen. Besonders Cybermobbing kann anonym und rund um die Uhr stattfinden.
  • Gewalt und Mobbing können starken Stress, Angst und langfristige psychische Probleme wie Depressionen auslösen.
  • Unterstützung durch Freund:innen, Vertrauenspersonen oder Beratungsstellen kann Betroffenen helfen.

Verschiedene Formen von Gewalt und ihre Auswirkungen 

Gewalt tritt in vielen Formen auf, die alle schwerwiegenden Folgen für die betroffenen Personen haben können. Hier sind einige der häufigsten Gewaltformen und ihre Auswirkungen: 

  • Körperliche Gewalt: Körperliche Angriffe wie Schläge, Tritte oder der Einsatz von Waffen. Solche Handlungen führen oft zu körperlichen Verletzungen und können langfristige gesundheitliche Schäden hinterlassen.
  • Psychische Gewalt: Diese Form von Gewalt umfasst Beleidigungen, Bedrohungen, Ausgrenzung und Demütigungen. Die Folgen sind oft weniger sichtbar, aber genauso schädlich. 
  • Sexualisierte Gewalt: Dies umfasst jede Form von sexueller Handlung, die ohne Einverständnis einer Person ausgeführt wird, wie sexuelle Belästigung, Missbrauch oder Vergewaltigung. 

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Der Einfluss von Gewalt auf die psychische Gesundheit 

Gewalt kann in allen Formen gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen haben. Zu den kurzfristigen Folgen zählen starker Stress und Angst. Langfristig können Personen, die Opfer von Gewalt werden, auch Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen haben. 


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Mobbing 

Mobbing ist eine bestimmte Form der Gewalt. Der Begriff stammt vom englischen Wort „to mob“ ab, was so viel wie Bedrängen oder Angreifen bedeutet. Mobbing tritt in verschiedenen Formen auf, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder im sozialen Umfeld. Es handelt sich dabei nicht um eine einmalige Tat, sondern um wiederholte Angriffe, die das Ziel haben, eine Person auszugrenzen, zu erniedrigen oder zu verletzen. Obwohl jede Person Opfer von Mobbing werden kann, sind Minderheiten, Menschen mit Behinderungen oder auffälligen Merkmale oft einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Dass eine Person gemobbt wird, liegt aber oft nicht an bestimmten Eigenschaften oder Besonderheiten der betroffenen Person. Vielmehr geht es beim Mobbing auch häufig darum, die eigene Position innerhalb einer Gruppe zu stärken. 

Formen von Mobbing 

Mobbing kann in verschiedenen Bereichen des Lebens einer Person stattfinden. Zu den häufigsten Formen gehören: 

  1. Sozialer Ausschluss: Die betroffene Person wird ignoriert, ausgeschlossen oder so behandelt, als wäre sie unsichtbar. 
  2. Einschränkung der Kommunikation: Die Person wird ständig unterbrochen, etwa im Unterricht oder in Gesprächen, sodass sie keine Möglichkeit hat, sich auszudrücken. 
  3. Angriffe auf das soziale Ansehen: Es werden Gerüchte oder falsche Behauptungen verbreitet, um die Person in ein schlechtes Licht zu rücken. 
  4. Angriffe auf die Lebenssituation: Wichtige Gegenstände werden der betroffenen Person weggenommen oder beschädigt, um ihren Alltag zu erschweren. 
  5. Körperliche Angriffe: Die betroffene Person wird geschlagen, getreten oder auf andere Weise körperlich verletzt oder mit Gewalt bedroht. 

Cybermobbing 

Eine besondere Form des Mobbings stellt das Cybermobbing dar. Cybermobbing ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden, wie zum Beispiel die Schule.  Es kann überall stattfinden, wo es Internet gibt. Es ist die digitale Form des Mobbings. Jede andere Form des Mobbings kann beim Cybermobbing vorkommen. Beim Cybermobbing ist es deutlich leichter für die Täter, anonym zu handeln.  

Typische Formen von Cybermobbing sind: 

  • Das Versenden von gemeinen oder beleidigenden Nachrichten  
  • Das Posten von gemeinen oder beleidigenden Bemerkungen, Fotos oder Videos in sozialen Netzwerken 
  • Gemeine oder beleidigende Anrufe 

Der Einfluss von Mobbing auf die psychische Gesundheit  

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Die Auswirkungen von Mobbing sind schwerwiegend und können tief in die psychische Gesundheit eingreifen. Forschungen zeigen, dass das Gefühl sozialer Ausgrenzung ähnliche Gehirnareale aktiviert wie körperlicher Schmerz. Mobbing kann daher buchstäblich "weh tun” und schweres Leid erzeugen.  

Menschen, die Mobbing erfahren, haben ein erhöhtes Risiko, psychische Störungen wie Depressionen und Angststörungen zu entwickeln. Das ständige Gefühl der Ausgrenzung, Erniedrigung und Bedrohung führt häufig zu einem Verlust des Selbstwertgefühls, Schlafstörungen und einer verminderten Leistungsfähigkeit. 

Handlungsmöglichkeiten bei Gewalt und Mobbing: Wie kann man helfen? 

Wenn du feststellst, dass jemand in deinem Umfeld gemobbt wird oder andere Formen der Gewalt erfährt, gibt es verschiedene Wege, wie du helfen kannst. Es gilt immer: Gemeinsam ist man stärker! Sich allein gegen Mobber:innen zu stellen, kann schwierig und einschüchternd sein. Zusammen mit Freund:Innen und gegebenenfalls auch Autoritätspersonen kann es leichter sein zu signalisieren, dass Mobbing ein absolutes No-Go ist. Hierbei gilt es aber stets darauf zu achten, dass die eigene Sicherheit nicht gefährdet ist.  Außerdem ist es wichtig den Personen, die von Mobbing und Gewalt betroffen sind, zu signalisieren, dass man es nicht in Ordnung findet, wie mit ihnen umgegangen wird. Kleine Gesten können schon einen großen Unterschied machen. Eine ermutigende Nachricht oder eine persönliche Ansprache kann den Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind.  Wenn ihr die Sorge habt, dass befreundete Jugendliche von ihren Eltern Gewalt erfahren, ist es besonders wichtig, sich an eine erwachsene Person eures Vertrauens zu wenden. Eine Liste mit geeigneten Ansprechpersonen findet ihr hierAuch wenn ihr selbstverletzendes Verhalten bei Freund:Innen feststellt, ist es besonders wichtig, Unterstützung zu holen. Mehr Informationen zu selbstverletzendem Verhalten findest du hier.

Externe Beratungsstellen, wie die Nummer gegen Kummer (116 111) oder der Krisenchat (www.krisenchat.de), können eine wertvolle Unterstützung sein. Die Mitarbeitenden der Beratungsstellen kennen sich mit Situation aus, die Mobbing, Gewalt und selbstverletzendes Verhalten betreffen und helfen gerne weiter.  

Fazit 

Mobbing und Gewalt sind ernsthafte Probleme, die nicht nur das körperliche, sondern auch das psychische Wohlbefinden stark beeinträchtigen können. 

Vielleicht hast du diesen Text gelesen, und möchtest dir jetzt vornehmen, in Zukunft einzuschreiten, wenn dir Mobbing und Gewalt auffällt. Hierbei solltest du stets sicherstellen, dass du selbst nicht zur Zielscheibe für Mobbing werden kannst. Häufig werden die Personen, die sich gegen die Mobber:innen stellen, selbst angegriffen. Wenn du dir bei einer Situation unsicher bist, ob du dich damit selbst in Gefahr bringen könntest, solltest du lieber andere Personen einbeziehen. Du könntest dich zum Beispiel an eure:n Klassensprecher:in oder eine andere Vertrauensperson wenden.  

Indem wir Solidarität zeigen und Unterstützung anbieten, können wir gemeinsam dazu beitragen, Leid zu reduzieren.   

Quellen

Gruppendynamik - Schulpsychologie - Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung. (o. D.). (2024) Schulpsychologie - Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung. https://www.schulpsychologie.at/gewaltpraevention/mobbing/gruppendynamik Die verschiedenen Arten von Mobbing. (2024). Niceones. https://www.dak.de/niceones/gegen-mobbing/die-verschiedenen-arten-von-mobbing_55100 Cybermobbing: Gewalt und Mobbing mit neuen Medien. (o. D.). https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/zrp/dibi/inipro/cybermobbing.html#:~:text=Im%20Allgemeinen%20versteht%20man%20unter,Personen%20zu%20verletzen%2C%20sie%20zu