Suizidgedanken

Das Wichtigste des Textes auf einen Blick:
- Suizidgedanken sind Gedanken daran, sich selbst das Leben zu nehmen. Sie können eine unterschiedliche Intensität haben.
- Personen mit Suizidgedanken denken häufig, dass es keinen Ausweg gibt. Das stimmt aber nicht! Es gibt viele (auch anonyme) Möglichkeiten, sich Hilfe zu suchen.
- Suizidgedanken können schwere Folgen haben, wenn die betroffenen Personen keine Hilfe bekommen!
Was sind Suizidgedanken?
Suizidgedanken sind Gedanken daran, sich selbst das Leben zu nehmen. Sie können bei Personen auftreten, die sehr stark psychisch belastet sind, die hoffnungslos sind, sich allein fühlen oder die annehmen, eine Belastung für ihr Umfeld zu sein. Suizidgedanken können eine unterschiedliche Intensität haben. Sie können von “Es wäre nicht schlimm, wenn ich morgen nicht mehr aufwache, würde mir aber nie etwas antun” bis hin zu “Ich möchte mir das Leben nehmen und weiß auch schon wie” geäußert werden.
Bei Befragungen von Schüler:innen gaben 40 % an, dass sie schon einmal Suizidgedanken hatten. Suizide sind die dritthäufigste Todesursache von Jugendlichen. Äußerungen von Suizidgedanken sind ein Notsignal und müssen immer ernst genommen werden. Dabei muss immer eine erwachsene Person einbezogen werden!
Personen mit Suizidgedanken denken häufig, dass es keinen Ausweg gibt. Das stimmt aber nicht! Es gibt viele (auch anonyme) Möglichkeiten, sich Hilfe zu suchen.
Auf dieser Plattform findest du verschiedene Informationen zu Beratungsangeboten und Unterstützung.
Einige Menschen beschreiben, dass Suizidgedanken sich wie eine Möglichkeit anfühlen, unerträglichen Gefühlen oder Situationen auf einem einfachen Wege zu entkommen. Obwohl sich Suizidgedanken für einige Menschen manchmal kurzfristig wie ein leichter Ausweg anfühlen können, darf nie vergessen werden, dass Suizidgedanken schwere Folgen haben können, wenn die betroffenen Personen keine Hilfe bekommen!
“Versprichst du mir, dass du es niemandem erzählst?”
Versprich Freund:innen nicht, dass du niemandem von deren Suizidgedanken erzählst! Warum?
Erstens kannst du allein der betroffenen Person nicht ausreichend helfen. Dir fehlt das Fachwissen dazu. Es gibt Fachpersonen, wie zum Beispiel Psychotherapeut:innen oder Personen in Beratungsstellen, die dafür ausgebildet sind, bei Suizidgedanken zu helfen. Zweitens kann es sehr belastend sein, so ein großes Geheimnis für sich zu behalten.
Was aber tun, wenn dein:e Freund:in dir nur von den Gedanken erzählen will, wenn du versprichst, es nicht weiterzuerzählen?
Du kannst deinem/r Freund:in sagen, dass er/sie dir sehr wichtig ist und dass du lebenswichtige Informationen nur an Personen weitergibst, denen du vertraust.
Es ist wichtig klarzumachen, dass man die Information nur deshalb weitergibt, weil man sich Sorgen macht und nur so wirklich geholfen werden kann. Das Sprechen mit einer erwachsenen Person dient dem Schutz der betroffenen Person! Hier findest du Formulierungsvorschläge.
Video: Erfahrungen mit Suizidgedanken
In diesem Video erzählt Finn, wie er mitbekommen hat, dass jemand in seinem Umfeld Suizidgedanken hatte und wie er damit umgegangen ist.
Quellen
Becker, M., & Correll, C. U. (2020). Suicidality in Childhood and Adolescence. Deutsches Ärzteblatt international, 117(15), 261–267. https://doi.org/10.3238/arztebl.2020.0261 Kokkevi, A., et al. (2012). Adolescents’ self-reported suicide attempts, self-harm thoughts and their correlates across 17 European countries. Journal of Child Psychology and Psychiatry 53(4), 381-389. https://doi.org/10.1111/j.1469-7610.2011.02457 Lauterbach, E. & Kienast, T. (2009). Suizidalität. Psychiatrie und Psychotherapie Up2date, 3(03), 197–212. https://doi.org/10.1055/s-0028-1090210