Einfluss von Gleichaltrigen

Das Wichtigste des Textes auf einen Blick:
- Der Einfluss von Gleichaltrigen kann Herausforderungen mit sich bringen – zum Beispiel, wenn man in Freundschaften Dinge tut, die man nicht tun möchte, oder sich verstellt, um dazuzugehören.
- In der Pubertät sind Jugendliche besonders empfänglich für den Einfluss von Gleichaltrigen, weil sie sich oft an ihnen orientieren, um herauszufinden, wer sie sind und was sie mögen.
- Der Einfluss von Gleichaltrigen kann sowohl positiv als auch negativ sein. Positiv kann sich der Einfluss zeigen, wenn er uns hilft, Selbstvertrauen aufzubauen und soziale Kompetenzen zu fördern. Negativ kann er sein, wenn man sich von Gleichaltrigen zu schädigendem Verhalten verleiten lässt.
Welchen Einfluss haben Gleichaltrige?
Gleichaltrige spielen eine zentrale Rolle in unserem Leben, besonders während der Schulzeit. Sie sind die Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen und häufig ähnliche Interessen und Erfahrungen teilen. Durch diesen Austausch lernen wir, andere zu verstehen, zusammenzuarbeiten und Konflikte zu lösen. Dadurch erleben wir ein Gefühl der Zugehörigkeit. Allerdings kann der Einfluss von Gleichaltrigen auch Herausforderungen mit sich bringen – zum Beispiel, wenn man in Freundschaften Dinge tut, die man nicht tun möchte, oder sich verstellt, um dazuzugehören.
Welche Besonderheiten gibt es in der aktuellen Entwicklungsphase?
Während der Kindheit und Jugend durchläuft man viele Entwicklungsphasen. Eine besonders wichtige Entwicklungsphase ist die Pubertät. In dieser Zeit suchen wir oft nach unserer eigenen Identität und möchten dazugehören. Dies bedeutet, dass wir besonders empfänglich für den Einfluss von Gleichaltrigen sind, weil wir uns oft an ihnen orientieren, um herauszufinden, wer wir sind und was wir mögen.
Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass sich das Gehirn in der Jugend stark verändert. Dabei entwickeln sich die Bereiche, die für Gefühle und Belohnungen zuständig sind, schneller als die, die uns helfen, Risiken einzuschätzen und Impulse zu kontrollieren. Viele Handlungen zielen daher oft darauf ab, dazuzugehören, während die Abschätzung von Risiken dabei häufig in den Hintergrund tritt. Das erklärt, warum die Meinung von Freund:innen in dieser Zeit so wichtig wird und warum wir manchmal Dinge tun, nur weil andere sie cool finden – auch wenn wir es eigentlich besser wissen.
Welche Folgen kann der Einfluss von Gleichaltrigen haben?
Der Einfluss von Gleichaltrigen kann prägende Auswirkungen auf unser Leben haben – sowohl positive als auch negative. Positiv kann sich der Einfluss zeigen, wenn er uns hilft, Selbstvertrauen aufzubauen und soziale Kompetenzen zu fördern. Wenn Freund:innen uns unterstützen und für uns da sind, fühlen wir uns verstanden und angenommen. Diese Art von Unterstützung trägt zu einem gestärkten Selbstbewusstsein bei und gibt uns den Mut, neue Wege zu gehen und uns weiterzuentwickeln.
Im Gegensatz dazu können negative Einflüsse zu ernsthaften Problemen führen. Wenn wir uns von Gleichaltrigen zu schädigendem Verhalten verleiten lassen, kann dies ernsthafte Folgen für unsere physische und psychische Gesundheit haben. Solche Verhaltensweisen umfassen zum Beispiel Drogenmissbrauch, Mobbing oder andere selbst- und fremdgefährdende Handlungen. Auch wenn wir selbst Opfer solcher Handlungen werden, kann dies unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Daher ist es entscheidend, dass wir lernen, in solchen Situationen Entscheidungen zu treffen, die unserem Wohlbefinden dienen – auch wenn es manchmal bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen.
Quellen
Casey, B. J., Getz, S., & Galvan, A. (2008). The adolescent brain. Annals of the New York Academy of Sciences, 1124, 111-126. https://doi.org/10.1016/j.dr.2007.08.003 Brown, B. B., Larson, J., & Brown, B. (2009). Peer relationships in adolescence. In J. J. Arnett & L. W. W. McLoyd (Eds.), Adolescence and poverty: A global perspective (S. 87-106). Wiley. https://doi.org/10.1002/9780470479193.adlpsy002004 Dishion, T. J., & Tipsord, J. M. (2012). Peer contagion in child and adolescent social and emotional development. Annual Review of Psychology, 63, 441-466. https://doi.org/10.1146/annurev.psych.093008.100412 Deutsch, A. R., Steinley, D., & Slutske, W. S. (2017). The role of gender and friends' gender on peer socialization of adolescent drinking: A prospective multilevel social network analysis. Journal of Youth and Adolescence, 46(4), 898-913. https://doi.org/10.1007/s10964-013-0048-9